Petra  Szablewski-Çavus

Petra Szablewski-Çavus

* 02.08.1950
† 21.05.2020 in Frankfurt am Main
Erstellt von Sarita Batra
Angelegt am 03.06.2020
2.073 Besuche

Neueste Einträge (13)

Gedenkkerze

Tatiana La Mura Flores

Entzündet am 20.06.2020 um 17:04 Uhr

Liebe Petra, deine Visionen für die Sprachbildung von Migrant_innen haben uns weitergebracht und geleitet. Deine unermüdliche Energie, dich dafür einzusetzen, nehme ich mir weiterhin als Vorbild für meine Arbeit und mein Leben. Danke für deine Inspiration. Saludos Tatiana

Gedenkkerze

Susan Kaufmann

Entzündet am 10.06.2020 um 11:15 Uhr

Im Denken immer einen Schritt weiter! Du wirst uns so fehlen, liebe Freundin, mit deiner Klugheit, deinem untrüglichen Sinn für gedankliche und sprachliche Fallen, deinem großen Herzen!

Gedenkkerze

Monika Bartels

Entzündet am 05.06.2020 um 13:06 Uhr

Petra war mit ihrem herausfordernden Nachnamen für mich die leibhaftig gewordene Sprachexpertin! Ich erlebte sie immer engagiert, mutig und streitbar. Sie hinterlässt Spuren, die vielen Menschen zu Gute gekommen sind und auch weiterhin zu Gute kommen werden! R.I.P.

Kondolenz

Petra: Erinnerung an frühe Jahre Ihres Schaffens

04.06.2020 um 13:35 Uhr von Maren Gag

 

Ich habe Petra Anfang der 1990er Jahre kennengelernt und zwar im Rahmen eines Forschungs- und Entwicklungsprojekts, das seit 1992 beim DIE angesiedelt war, in dem sie viele Jahr gewirkt und dafür gesorgt hat, dass im Feld der beruflichen Weiterbildung für erwachsene Migrantinnen und Migranten wichtige Grundlagen zu notwendigen konzeptionellen Ansätzen, zur Anerkennung von Ressourcen der Zugewanderten, zum interkulturellen Lernen in der beruflichen Weiterbildung und natürlich zum berufsbezogenen Spracherwerb sowie zu den Bedarfen an Fortbildung für das Anleitungspersonal und die Lehrkräfte gelegt wurden. Insbesondere die Frage der Passgenauigkeit von Bildungskonzepten und Formaten unter Berücksichtigung der Tatsache, dass erwachsene Zugewanderte im Quereinstieg auf das hiesige Bildungssystem stoßen war endlich Thema geworden – jenseits von Forschung und Praxis im Schulsystem, in dem hauptsächlich Kinder im Fokus der Diskussion standen.

Dieses Projekt „Entwicklung und Erprobung eines Konzepts zur beruflichen Qualifizierung von ausländischen Arbeitnehmer/innen (BBM)“ hat zu einer bundesweiten Vernetzung beigetragen, von der wir auch in Hamburg sehr profitiert haben. Petra in ihrer Funktion als Projektleiterin hatte uns in Hamburg „entdeckt“, denn hier wurden auf Initiative des damaligen Arbeitskreises „Frauen in der Immigrantinnenarbeit“, einige innovative Modellprojekte umgesetzt, u.a. die bis heute verstetigte Erzieherinnenausbildung für Einwanderinnen, für die sich Petra interessierte. Mit einem spannenden Text hat sie eine in Hamburg entstandene Publikation bereichert, an die ich an dieser Stelle erinnern möchte: Petra Szablewski-Cavus (1999): „Nutze die Chance, die du nicht hast!“ Über die Möglichkeiten und Notwendigkeit der Partizipation von MigrantInnen an beruflicher Weiterbildung. In: Flores Baeza, Victoria; Gag, Maren: Mitstreiten Mitentscheiden Mitgestalten. Der Arbeitskreis Frauen in der Immigrantinnenarbeit. Neumünster: Paranus.

Für mich war der Kontakt zu Petra und dem DIE-Projekt ein wesentlicher Schlüssel zur bundesweiten Zusammenarbeit in dem Handlungsfeld, das verbinde ich immer mit Petra und werde die vielen anregenden Arbeitstagungen im Erbacher Hof in Mainz nicht vergessen. Ich habe ihre Fachlichkeit und ihr Wissen bewundert. So hatte ich einige Jahre in Modellprojekten zur Stadtteilarbeit, Beratung und Grundbildung für junge und erwachsene Migrantinnen im Stadtteil Hamburg-Wilhelmsburg  hinter mir sowie in einer „Bilingualen Ausbildung portugiesischer Frauen zur Hauswirtschafterin“ mitgearbeitet und konnte anknüpfen und weiterlernen. Wir konnten die „Frauenfrage“ im Rahmen der beruflichen Weiterbildung und Arbeitsmarktintegration von Zugewanderten im Bundesformat weiterverfolgen, weil beim Bundesinstitut für Berufsbildung von 1998-2000 ein transnationales Netzwerkprojekt „Neue Berufschancen für Immigrantinnen“ umgesetzt wurde, an dessen Initiierung und Umsetzung ich beteiligt war und das mit drei weiteren Institutionen in Deutschland durchgeführt wurde. Somit konnten wir unseren fachlichen Dialog mit Petra fortsetzen und sie war eine zentrale Person und Kooperationspartnerin mit ihren fundierten Erfahrungen, ihrer Lust und Freude an der Arbeit und Auseinandersetzung um die „richtigen“ Konzepte und politischen Forderungen, die wir auf Tagungen und/oder Planungswerkstätten mit vielen engagierten Frauen kreativ in unseren Köpfen hin und her bewegten – nicht selten mit der geballten Faust in der Tasche, hatte es die Politik immer noch nicht begriffen, dass Deutschland schon lange ein Einwanderungsland geworden war,  die interkulturelle Öffnung des Berufsbildungssystems jedoch noch zu wünschen übrig ließ (lässt). Unsere „Arbeitsfreundschaft“ hielt lange, Petra wurde bei der passage meine Kollegin Büro an Büro, weil sie für einige Jahre in der IQ Fachstelle berufsbezogenes Deutsch gearbeitet hat.

Ich bin schockiert und traurig über ihren frühen Tod und meine Gedanken sind bei Ihrer Familie.

Trauerfeier

04.06.2020 um 09:50 Uhr
Foto Trauerfeier für Petra  Szablewski-Çavus
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